Opernfieber

OPERNFIEBER

Kino-Dokumentarfilm, D/CH 2004
Buch und Regie: Katharina Rupp

Es tönt wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, aber sie existieren in der Tat, die bezahlten Claqueure an den italienischen Opernhäusern.

35mm, Farbe, 79 min, OV d/i, UT d, e
Koproduktion: sehstern Filmproduktion (D), Barbarossa Film (D), ZDF-arte, SRF
Weltrechte: sehstern Filmproduktion
Kinostarts: D und CH 2005

Weltpremiere: Solothurner Filmtage 2005
Awards: Frankfurter Filmschau, Hessischer Filmpreis 2005

„claquer“ (frz.): klappern, knallen, lärmen; „Claqueur: Jemand, der gegen Entlohnung Beifall spendet.
Es klingt wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, aber es gibt sie tatsächlich, die bezahlten Stimmungsmacher, der italienischen Oper: Die „Claqueure“ Ihr Ruf ist berüchtigt, die Geschichten und Mythen, die sich um sie ranken sind schillernd und bunt. Für viele gelten sie immer noch als einflussreich und gefährlich, für andere sind sie nichts als lästige Parasiten, aus glanzvolleren Tagen. Alfredo, 28 kennt die Oper, liebt sie und lebt von ihr. Er sorgt sich sehr um die Zukunft des Hauses „San Carlo“ in Neapel und um seine eigene.
Er ist „Capo di Claque“, Chef einer ganzen Bande von Claqueuren, die über das Weh und Wohl der Akteure richten. In eine Arie hineingeräuspert, gehustet, genießt, etwas laut fallen gelassen, zu früh oder gar nicht geklatscht, aber auch mit feurigem Applaus, Bravi-Rufen von den Rängen und brennender Begeisterung Karrieren befördert -allerdings nur wenn gezahlt wird. Üblich sind zwanzig Prozent der Gage, vielleicht auch als kleiner Obolus an das Armenviertel Neapels aus dem Alfredo kommt. Er zeigt uns, wie man „Claquer“ wird und was zum Handwerkszeug gehört. Er sitzt bei jeder Probe im Parkett und macht sich Notizen. Später geht er mit der Partitur zum Maestro und zusammen legen die Beiden fest, wo wann welche Reaktion bei der Premiere gewünscht ist. Am Abend der Vorstellung „dirigiert“ quasi Alfredo seine Claqueure. Dafür wird er schließlich bezahlt. Manchmal weigert sich ein Künstler, mit den Claqueurs zu arbeiten. Die Konsequenzen können vernichtend sein.
Alfredo und seine „Tiffosi“sind nicht die Einzigen, die dieser Betätigung nachgehen. Nahezu jeder Opernbetrieb verfügt über seine ihm zugehörigen Claqueure, die untereinander streng hierarchisch organisiert sind. Auf Torneen reisen Claqueure ihren“Sängern hinterher, um sie auch an anderen Spielstätten zu „betreuen, dann treffen sie auf die dortigen Lokalmatadore..

CAST
Alfredo Cava, Nicola Morchio, Giancarlo Soave, Ugo Zanoncelli, Giovanni Reverberi, members of the Club of the 27

CREW
Regie und Buch: Katharina Rupp, Kamera: Vita Spiess, Ton: Michele Andina, Schnitt: Barbara Toennieshen, Musik: Giuseppe Verdi

SYNOPSIS

„claquer“ (frz.): klappern, knallen, lärmen; „Claqueur: Jemand, der gegen Entlohnung Beifall spendet.
Es klingt wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, aber es gibt sie tatsächlich, die bezahlten Stimmungsmacher, der italienischen Oper: Die „Claqueure“ Ihr Ruf ist berüchtigt, die Geschichten und Mythen, die sich um sie ranken sind schillernd und bunt. Für viele gelten sie immer noch als einflussreich und gefährlich, für andere sind sie nichts als lästige Parasiten, aus glanzvolleren Tagen. Alfredo, 28 kennt die Oper, liebt sie und lebt von ihr. Er sorgt sich sehr um die Zukunft des Hauses „San Carlo“ in Neapel und um seine eigene.
Er ist „Capo di Claque“, Chef einer ganzen Bande von Claqueuren, die über das Weh und Wohl der Akteure richten. In eine Arie hineingeräuspert, gehustet, genießt, etwas laut fallen gelassen, zu früh oder gar nicht geklatscht, aber auch mit feurigem Applaus, Bravi-Rufen von den Rängen und brennender Begeisterung Karrieren befördert -allerdings nur wenn gezahlt wird. Üblich sind zwanzig Prozent der Gage, vielleicht auch als kleiner Obolus an das Armenviertel Neapels aus dem Alfredo kommt. Er zeigt uns, wie man „Claquer“ wird und was zum Handwerkszeug gehört. Er sitzt bei jeder Probe im Parkett und macht sich Notizen. Später geht er mit der Partitur zum Maestro und zusammen legen die Beiden fest, wo wann welche Reaktion bei der Premiere gewünscht ist. Am Abend der Vorstellung „dirigiert“ quasi Alfredo seine Claqueure. Dafür wird er schließlich bezahlt. Manchmal weigert sich ein Künstler, mit den Claqueurs zu arbeiten. Die Konsequenzen können vernichtend sein.
Alfredo und seine „Tiffosi“sind nicht die Einzigen, die dieser Betätigung nachgehen. Nahezu jeder Opernbetrieb verfügt über seine ihm zugehörigen Claqueure, die untereinander streng hierarchisch organisiert sind. Auf Torneen reisen Claqueure ihren“Sängern hinterher, um sie auch an anderen Spielstätten zu „betreuen, dann treffen sie auf die dortigen Lokalmatadore..

CREDITS

CAST
Alfredo Cava, Nicola Morchio, Giancarlo Soave, Ugo Zanoncelli, Giovanni Reverberi, members of the Club of the 27

CREW
Regie und Buch: Katharina Rupp, Kamera: Vita Spiess, Ton: Michele Andina, Schnitt: Barbara Toennieshen, Musik: Giuseppe Verdi